Fallstricke und dilemmatische Aspekte in der zahnärztlichen Behandlung von Angehörigen und (emotional) Verwandten.

Publikation

Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, schwierige bzw. dilemmatische Aspekte in der zahnärztlichen Behandlung von Angehörigen und (emotional) Verwandten systematisch zu analysieren und die Umstände und möglichen Folgen dieser Problematik professionsethisch zu hinterfragen.
Der Beitrag fußt methodisch (1) auf einer prototypischen Fallanalyse und (2) einer professionstheoretischen Analyse der Arzt-Patient-Beziehung.Im Fall der Behandlung von (emotional) Verwandten und Angehörigen ist das Risiko erhöht, dass eine übermäßige Bedeutung der Beziehung zwischen Behandler und Patient das distanzierte Expertenhandeln in so großen Teilen lahmlegt, dass verlässlich funktionierende Routinen verlassen werden. Dies kann zu Behandlungsentscheidungen führen, die mit technischer Riskanz und Unsicherheit verbunden sind. Der Zahnarzt als professioneller Experte muss kritisch überprüfen, ob seinem nahestehenden Patienten ein autonomer Entscheidungsraum zugänglich ist und dieser darauf zugreift, ob die gewählte Therapieentscheidung das Patientenwohl sicherstellt (Benefizienz-Prinzip) und gleichzeitig berücksichtigt, dass diesem kein oder nur der geringstmögliche Schaden im Zuge der Behandlung erwächst (Non-Malefizienz- Prinzip), und schließlich, ob dem Prinzip der Gleichberechtigung entsprochen wird. Dies bedeutet, dass der Angehörige im Grundsatz behandelt wird wie jeder andere gedachte Patient.

Der Autor

Jacob M., Groß D.

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